Bremen. Leicht war das nicht gerade. Aber am Ende verlief die U17-Einzelmeisterschaft der Squasher in München so, wie es sich Sean Redmen vorgestellt hatte – mit dem Gewinn des Titels. „Ich habe versucht, mir keinen Druck zu machen, und das hat eigentlich ganz gut geklappt“, sagt der neue Deutsche Meister vom Bremer SC lachend.
Am Wochenende hatte der 16-Jährige nacheinander die nationale Konkurrenz besiegt: Im Viertelfinale Max Wohlleben (Würzburg; 11:4, 11:5, 6:11, 11:9), danach Yannis Senkel (München; 11:8, 10:12, 11:9, 11:8) und im Endspiel schließlich Tobias Weggen (Paderborn; 11:8, 11:6, 8:11, 11:4). „Dabei hatte ich keine leichte Auslosung“, sagt Redmen stolz. Da er das letzte Ranglistenturnier ausgelassen hatte, war der Bremer nämlich nur an Position zwei gesetzt worden und traf bereits ab dem Halbfinale auf die anderen Topfavoriten.
„Um den Titel zu gewinnen, musst du Charakter zeigen, und das hat Sean drei Mal getan“, findet Derek Lawrence, Vater und Trainer des Deutschen Meisters. Sein Schützling verfüge über den nötigen Siegeswillen, lernen könne man das nicht. Zudem trat Sean Redmen auch gut vorbereitet an. Die vielen anstrengenden Einheiten hätten sich nun ausgezahlt, findet Lawrence. Natürlich hat er die vergangenen Wochen maßgeblich beeinflusst, oft hat er sie aber auch staunend begleitet: „Es ist beachtlich, wie Sean das gemacht hat, etwa, wie er immer vor der Schule gelaufen ist.“
Der junge Redmen wollte unbedingt – und er wurde belohnt. Gestern kam zudem eine Mail von Bundestrainer Oliver Pettke. Er nominierte Sean ebenso wie seine beiden letzten DM-Gegner zur Mannschaftseuropameisterschaft vom 7. bis 12. Mai nach Prag. „Darauf freue ich mich jetzt auf jeden Fall“, sagt das Bremer Talent.
Die Deutsche U17-Meisterschaft von Redmen ist nach Norman Junge (2005, 2006) und Sven Lemmerman (2010) bereits der vierte Titelgewinn der BSC-Junioren in den vergangenen zehn Jahren. „Bremen ist eine Hochburg“, unterstreicht Derek Lawrence. Weshalb das erfolgreiche Duo auch auf eine „wunderbare Unterstützung“ bauen kann. Das beginne bei der Woltmershauser Sportwelt, die den Squashern die nötigen Freiheiten gibt. „Auf anderen Anlagen geht schon mal das Licht aus“, sagt Lawrence augenzwinkernd. Er „steuert“ die Ausbildung des neuesten Bremer Titelträgers, sieht sich aber eher als Teil eines Teams. Die Kollegen der Zweitligamannschaft wie Michael Weiler oder Heiko Schwarzer und Trainer Steven Williams würden sich ebenso intensiv um die Entwicklung von Sean Redmen kümmern. In Prag kann der nun seinem älteren Bruder Norman Junge nacheifern – er gewann einst nämlich auch den europäischen Mannschaftstitel.