Die Möglichkeit war da, doch der Bremer SC mochte sie nicht nutzen: Obwohl die erste Mannschaft in der vergangenen Saison die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Nord gewonnen hatte, verzichten die Squasher auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Nach dem Rückzug aus der höchsten Spielklasse im letzten Jahr entschied sich der Klub also erneut für ein Jahr in der 2. Liga. Dafür tritt der BSC zukünftig mit einem alten Bekannten an, denn Norman Junge kehrt aus Paderborn zurück. "Ich kenne den Verein und mag die Atmosphäre", sagt der 23-Jährige.
Der gebürtige Bremer war vor drei Jahren zum Paderborner SC gewechselt und hatte dort sowohl die Deutsche Meisterschaft als auch den Europapokal gewonnen. Nachdem er beim Topklub lange mindestens an Position drei gesetzt war, wurde Junge in der vergangenen Saison allerdings nur auf der Vier eingesetzt.
Zur Stammkraft zählte er damit noch immer, doch sein Standing hatte er eingebüßt. Nach der Saison wurde Norman Junge denn auch kein weiterer Vertrag in Paderborn angeboten. Lose Anfragen aus der Bundesliga schlossen sich an, doch sie ließen ihn kalt. Er hatte sich bereits zur Rückkehr nach Bremen entschieden.
Beim BSC geht er als Nummer eins ins Rennen, und "auch in der 2. Bundesliga gibt es da sehr gute Gegner". Dass sein alter, neuer Verein auf den Gang in die höchste Spielklasse verzichtet, kann der Rückkehrer gut nachvollziehen. Die 1. Bundesliga ist nun mal mit einem deutlich höherem finanziellen Aufwand verbunden. Was derzeit nicht möglich ist, müsse dem Team aber ja nicht ewig verwehrt bleiben. Junge: "Irgendwann steigen wir vielleicht auf."
Das sieht Willi Eickworth ähnlich. "Ich sage nicht, dass wir nie wieder in die 1. Bundesliga gehen werden", betont der Sportliche Leiter des BSC. Allerdings müsse die Teilnahme an der höchsten Spielklasse finanzierbar sein, und das ist sie derzeit nicht. In der 2. Bundesliga Nord stehen nämlich nicht nur deutlich kürzere Reisen an. Dort werden die Duelle mit der Konkurrenz auch an einem Ort zusammengefasst. Die erste Liga kommt dagegen ohne solche Doppelspieltage aus. Also stehen Reisen mit nur einem Einsatz nach Augsburg, Frankfurt, Erlangen oder Stuttgart an.
An der zuletzt von Eickworth geforderten Anzahl an Erstligavereinen mangelt es dagegen nicht mehr. In der kommenden Saison geht die 1. Bundesliga mit sieben Mannschaften an den Start. "Auch dort könnte man die Spieltage also zusammenlegen", findet Eickworth. Er wartet nun gespannt, wie sich das neue Team in der 2. Liga entwickelt: "Was die Jungs erreichen wollen, bestimmen sie gemeinsam mit den Verantwortlichen, Wolfgang Görlitz und Michael Weiler, selbst." Zu einem Spaziergang werde die Titelverteidigung allerdings nicht werden. Dafür sieht Willi Eickworth die Mannschaft mit Junge, Jan Ole Bleil, Heiko Schwarzer und Edgar Schneider richtig gut aufgestellt. Einen ausländischen Topsquasher muss man künftig nicht mehr einfliegen lassen.{mosimage}